Rumänien
Die Republik Rumänien (rumänisch România)
ist ein Staat in Südosteuropa, der 700 km von der Pannonischen
Tiefebene bis zum Schwarzen Meer reicht. Der Name Romania
war im Latein der Spätantike eine verbreitete Kurzbezeichnung
für das Römische Reich.
Politik
Rumänien ist seit 2005 Beitrittskandidat zur Europäischen
Union. Die Verhandlungen sind seit dem 25. April 2005 abgeschlossen.
Als Termin für den Beitritt wurde der 1. Januar 2007
festgelegt, der sich aber bei Schwierigkeiten im Reformprozess
auf 2008 verschieben könnte.
Im Zuge der NATO-Osterweiterung wurde Rumänien am 29.
März 2004 Mitglied der NATO, so dass die rumänische
Armee nun in die transatlantische Sicherheitstruktur eingebunden
ist.
2004 und 2005 ist Rumänien nichtständiges Mitglied
im UN-Sicherheitsrat, im Juli 2004 und im Oktober 2005 führt
es den Vorsitz. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen gemäß eigener
Aussagen die Verpflichtungen im Kampf gegen den internationalen
Terrorismus, den Drogen- und Menschenhandel, sowie gegen
die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen. Im Mittelpunkt
stünden auch die Armutsbekämpfung und die nachhaltige
Entwicklung als integraler Bestandteil der weltweiten Stabilität.
Nach starken Verlusten der sozial-demokratischen Partei
bei der Kommunalwahl Juni 2004 fiel die Umbildung der rumänischen
Regierung just in die Endphase der EU-Beitrittsverhandlungen,
die bis Dezember 2004 abgeschlossen sein sollten.
Aus den Parlamentswahlen vom 28. November ging eine liberale
Regierung hervor, die aus der Allianz D.A. (Gerechtigkeit
und Wahrheit), UDMR (Partei der ungarischen Minderheit) und
sozialliberaler PUR besteht. Bukarests ehemaliger Bürgermeister
Traian Basescu wurde in der Stichwahl vom 12. Dezember mit
52 % der Stimmen zum neuen Präsidenten Rumäniens
gewählt.
Wirtschaft
Trotz der nun positiven volkswirtschaftlichen Gesamtentwicklung
(BIP-Wachstum seit 2001 durchschnittlich 5 %) bedarf die
rumänische Wirtschaft weiterer Reformen. Bürokratie,
Korruption, immer noch geringe Rechtssicherheit und Zollprobleme
behindern weiterhin den dringend benötigten Zufluss
ausländischen Kapitals.
Ein gewisser Reformerfolg zeigt sich an der Inflationsrate,
die von 34 Prozent (2001) über 22 und 15 auf 9,2 Prozent
(2004) sank. Für 2005 werden sechs bis acht Prozent
erwartet.
Die Indikatoren lassen eine Fortsetzung des starken Wachstums über
2004 hinaus erwarten, doch manche Experten fürchten
eine Überhitzung der Konjunktur. Entscheidend sind Export
und privater Sektor - Letzterer wuchs 2001-2002 von 49,4
auf 68,7 Prozent. Der Dienstleistungssektor lag 2002 bei
44,7 % des BIP, während der Industriesektor von noch
40 Prozent anno 1989 auf 29,1 % im Jahr 2002 zurückging
- durch Umstrukturierung und Rückgang speziell in der
Schwerindustrie. Der Landwirtschaftssektor machte 2002 11,7
% des BIP aus. Dagegen waren 2004 mit 22,6 % Rekordzuwächse
im Landwirtschaftssektor zu verzeichnen.
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